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Freitag, 20.06.2025

KI in der Finanzverwaltung – Ein Blick hinter die Kulissen

Wie arbeitet eigentlich das Finanzamt mit Künstlicher Intelligenz? Auf der TaxTech Konferenz 2025 gewährten Expert:innen aus dem Bundesministerium für Finanzen und der Finanzpolizei überraschende Einblicke – und machten klar: Auch der Fiskus denkt digital.

 

Drei Szenarien für KI im BMF

Experten aus dem Bundesministerium für Finanzen (BMF) stellten unter anderem drei konkrete Einsatzbereiche für KI vor:

  1. Ex-Post-Scoring: Bewertung von Fällen nach Bescheiderlassung und Eintritt der Rechtskraft des jeweiligen Bescheides – um Fälle für Betriebsprüfungen gezielter auszuwählen.

  2. Real-Time-Scoring: Live-Bewertung während der Abgabe – um Unstimmigkeiten oder Muster sofort zu erkennen.

3.    KI analysiert viele Datenpunkte gleichzeitig, erkennt untypische Muster – z. B. Umsatzentwicklung, Personalstruktur, Branchenvergleich – und deckt so Unregelmäßigkeiten und potenziellen Betrug auf.

 

Finanzpolizei: Fokus auf Scheinunternehmen

Ein Scheinunternehmen ist ein rechtlich gegründetes Unternehmen, das nicht mit dem Ziel wirtschaftlicher Tätigkeit, sondern zur Täuschung und Umgehung von Abgabenpflichten gegründet wird. Häufige Merkmale:

  • Keine tatsächliche Betriebsstätte oder Organisation.

  • Scheingeschäfte, z.B. zur Vorsteuererschleichung.

  • Fiktive Arbeitsverhältnisse zur Umgehung von Lohnnebenkosten.

  • uvm

Ziel ist es meist, das Finanzamt, die Sozialversicherung oder andere Behörden zu täuschen.

Expert:innen der Finanzpolizei berichteten in dieser Thematik:

  • Bereits über 200 Scheinunternehmen wurden im Jahr 2025 aufgedeckt – mehr als in den Vorjahren.

  • Früher lag der Fokus auf Bauunternehmen – heute quer durch alle Branchen: Immobilien, Handel, etc.

  • Besonderes Augenmerk der Finanzprüfungen liegt auf Zeiterfassung und Mitarbeiteraufzeichnungen – hier passieren oft grobe Fehler.

 

Was das für uns Steuerberater:innen bedeutet

  • Auch die Finanz denkt in Daten und Mustern – das sollten wir auch tun.

  • Wir müssen technologisch mithalten, um rechtzeitig reagieren zu können.

  • Wer proaktiv arbeitet, hat einen Wissensvorsprung gegenüber dem Fiskus – und kann Klient:innen besser schützen.

 

Unser Fazit:

Die Steuerverwaltung hat in puncto Digitalisierung große Schritte gemacht.
Jetzt sind wir am Zug, mitzuziehen und vorzudenken – nicht erst zu reagieren, wenn die Prüfung anklopft.

Bei Simplify Tax setzen wir genau hier an: Wir nutzen KI nicht nur intern, sondern auch zur besseren Vorbereitung und Absicherung unserer Klient:innen gegenüber der Finanz. Denn wer die Technologien der Finanz versteht, kann gezielter beraten und frühzeitig Risiken minimieren.

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