Automatisierung in der Praxis – Wo wir stehen und was möglich ist?
Wo stehen wir wirklich in Sachen Digitalisierung? Und wie viel Potenzial liegt noch ungenutzt in unserer täglichen Arbeit? Die TaxTech Konferenz 2025 zeigte: Automatisierung ist keine Zukunftsmusik – sondern vielfach bereits möglich. Nur nutzen sie (noch) zu wenige.
Der Status Quo: Viel möglich – wenig genutzt
In den Fachvorträgen wurde deutlich, wie groß der Rückstand in der Nutzung digitaler Tools in der Steuerberatungsbranche teilweise noch ist:
Nur ca. 50 % der Steuerberater nutzen den automatischen Bankimport.
Nur ca. 50 % verbuchen Lohnverrechnungsbelege automatisiert.
In vielen Kanzleien werden Belege noch manuell übergeben – teils sogar in Papierform.
Dabei gäbe es längst Lösungen für diese Probleme. Was fehlt, ist oft nicht die Technik – sondern Mut zur Veränderung.
Anwendungsbeispiel Bilanzierung: Automatisiert prüfen
Ein besonders spannender Use Case, der präsentiert bzw im Publikum diskutiert wurde: automatisierte Prüfung von Buchungsjournalen.
Mögliche Anwendungen:
Kontrolle, ob monatliche Aufwendungen korrekt 12x verbucht wurden.
Erkennung von Unregelmäßigkeiten in Buchungen.
Vorprüfung für Jahresabschlüsse – bevor der Mensch final kontrolliert.
Diese Aufgaben sind regelbasiert und daher perfekt geeignet für KI oder Automatisierung.
Digitalisierung bei Simplify Tax: Unser Werkzeugkasten
Bei Simplify Tax setzen wir auf moderne Technologien, um sowohl unseren Arbeitsalltag als auch die Zusammenarbeit mit unseren Klient:innen zu optimieren.
Unsere zentralen Digitalisierungsmaßnahmen:
Einsatz von Finmatics: KI-baiserte, automatische Belegerkennung und -verbuchung.
Eigenentwickeltes KI-Tool „Taxbot“: Unterstützt bei der Analyse und Verarbeitung steuerlicher
Eigenentwickelte KI-Agenten: unterstützen uns durch unser gezieltes Training in der Ausarbeitung von (steuer-)rechtlichen Fragestellungen
CAMT-Dateien: Automatisierte Kontoauszugsdaten ermöglichen eine schnellere und kostengünstigere Verbuchung der Bankkonten unserer Klient:innen.
Etc
Mehr Infos zu unseren Digitalisierungsmaßnahmen in der Kanzlei finden Sie in diesem Blogartikel.
Was KI kann – und was nicht
KI kann vieles – aber nicht alles. Und das ist auch gut so.
Routinearbeiten übernehmen – ja.
Qualitätsprüfung unterstützen – ja.
Urteile über komplexe Sachverhalte fällen – nein.
Menschliches Feingefühl ersetzen – ebenfalls nein.
Der Schlüssel liegt in der richtigen Kombination aus Automatisierung und menschlicher Fachkompetenz.
Warum Kanzleien oft zögern
Unter den Teilnehmer:innen häufig genannte Hemmnisse:
Angst vor Fehlern oder Kontrollverlust.
Unsicherheit, wie und wo man beginnt.
Sorge, dass sich Honorarfragen verändern („Warum gleich viel zahlen, wenn’s schneller geht?“).
Unsere Antwort: Nicht der Zeitaufwand, sondern der Wert der Leistung zählt. Automatisierung schafft Raum für bessere Beratung – nicht für weniger Honorar.
Unser Fazit:
Die Technik ist da. Die Chancen liegen auf dem Tisch. Jetzt braucht es Entscheidungskraft und Umsetzung – Schritt für Schritt.
Bei Simplify Tax haben wir diesen Weg früh eingeschlagen:
Wir nutzen KI und digitale Tools nicht als Ersatz, sondern als Verstärker unserer Stärken.
Wir kombinieren automatisierte Prozesse mit persönlicher Beratung auf Augenhöhe.
Unser Anspruch: digitale Effizienz + menschliche Expertise = moderne Steuerberatung, wie sie heute sein sollte.
Für unsere Klient:innen bedeutet das: schnellere Abläufe, weniger Papier, klarere Auswertungen – und mehr Zeit für echte Beratung.
Für uns als Team: ein erfüllterer Arbeitsalltag, Fokus auf das Wesentliche – und Freude an Innovation.